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Die 7 besten Dramen der letzten 30 Jahre

Drama, Baby! Die letzten drei Jahrzehnte brachten jede Menge davon in unsere Kinos. Welche haben uns am meisten in ihren Bann gezogen und zum Nachdenken, Lachen und Weinen gebracht? Unsere Top 7 verrät es.

KillersoftheFlowerMoon (Quelle: Paramount Pictures & Apple Original Films)

Wenn es um große Dramen geht, weiß die Traumfabrik Hollywoods seit jeher zu überzeugen. Kein Wunder also, dass sie uns auch in den vergangenen drei Jahrzehnten mit einigen Meisterwerken rund um packende Geschichtsthemen und berührende Schicksale beglückt und zum Nachdenken gebracht hat. Aber auch frischer Wind aus anderen Teilen der Welt, wie Asien oder Europa tut dem Genre sichtbar gut, wie zwei Filme in dieser Liste beweisen.


Killers of the Flower Moon (2023)

„Die Gier des weißen Mannes“

Altmeister Martin Scorsese und seine Stamm-Protagonisten Leonardo DiCaprio und Robert De Niro erzählen in diesem fast dreieinhalbstündigen Epos die wahre Geschichte der Morde an den Osage-Indianern durch habgierige weiße Siedler vor etwa 100 Jahren.   

(Quelle: Paramount)

Worum geht’s? Angehörige der Osage-Indianer entdecken in ihrem neuen Reservat in Oklahoma Erdöl-Vorkommen, die sie über Nacht reich machen. Die weißen Siedler, wie Ernest Burkhart (Leonardo DiCaprio) und sein skrupelloser Onkel William „King“ Hale (Robert De Niro) neiden den Osage ihren Reichtum und versuchen, durch fragwürdige Vormundschaftsbestimmungen und Einheiratung an ihr Vermögen zu kommen. So bandelt Ernest mit der Osage-Frau Mollie Kyle (Lily Gladstone) an und heiratet sie. Hale beginnt derweil, Ernest immer tiefer in seine dunklen Geschäfte zu verwickeln und lässt nach und nach immer mehr Mitglieder aus Mollies Familie ermorden.

Bekannte Gesichter: Leonardo DiCaprio (The Wolf of Wall Street, The Revenant – Der Rückkehrer, Inception), Robert De Niro (Joker, Casino, Taxi Driver), Brendan Fraser (The Whale, Die Mumie, Steinzeit Junior), John Lithgow (The Crown, How I Met Your Mother, Zeit der Zärtlichkeit)

Schon gewusst? William Hale (der von Robert De Niro gespielt wird) war etwa 45 Jahre alt, als die Osage-Morde begannen. De Niro war zum Zeitpunkt des Drehs knapp 80 Jahre alt.

Geeignet für Fans von: episch erzählter Zeitgeschichte und indigener Kultur.

Nicht geeignet für: alle, denen knapp dreieinhalb Stunden selbst für ein so groß angelegtes Drama zu lang sind.

Highlight: Lily Gladstone stiehlt den vielen Männern um sie herum mit einer gnadenlos guten Performance die Show. Verdienter Golden Globe!

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The Whale (2022)

„Mächtig viel Menschlichkeit“

Die nicht nur körperlich wuchtige Kino-Rückkehr Brendan Frasers unter der Regie von Darren Aronofsky ist ein Kammerspiel voller Leiden(schaft), Empathie und Poesie.

(Quelle: Paramount Plus DE)

Worum geht’s? Charlie (Brendan Fraser) wiegt 270 Kilogramm, gibt als Englischlehrer Online-Schreibkurse und verbringt sein Dasein allein in einer kleinen Wohnung. Regelmäßigen Besuch erhält er nur von Krankenpflegerin Liz (Hong Chau) und später von Thomas, einem jungen Missionar der New Life Church (Ty Simpkins). Mit seinem immer schlechteren Gesundheitszustand fasst Charlie den Entschluss, wieder Zeit mit seiner Tochter Ellie zu verbringen, die er acht Jahre nicht mehr gesehen hat. Doch Ellie ist ihm alles andere als wohlgesonnen.

Bekannte Gesichter: Brendan Fraser (Killers of the Flower Moon, Scrubs – Die Anfänger, Eve und der letzte Gentleman), Sadie Sink (Stranger Things), Samantha Morton (The Walking Dead, Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind, Cosmopolis)

Schon gewusst? Das aufwendige Make-up und die Körperprothesen, die Brendan Fraser im Film trägt, wiegen etwa 135 Kilogramm und verdoppelten damit in etwa das Körpergewicht des Darstellers. Rund vier Stunden dauerte es so an jedem Drehtag für Fraser, um für seine Rolle bereit zu sein.

Geeignet für Fans von: Kammerspielen und Moby Dick.

Nicht geeignet für: Gegner von „Fatsuits“.

Highlight: Natürlich die grandiose, Oscar-prämierte Performance von Fraser, aber auch die sehr gute Erzählung, die das Kammerspiel über knapp zwei Stunden Laufzeit jederzeit mitreißend und intensiv macht.

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Parasite (2019)

„Fake it till you make it“

Bong Joon-hos satirisches Thriller-Drama ist einer der erfolgreichsten Nicht-Hollywood-Filme der letzten Jahrzehnte und erzählt vom – global verständlichen – Kampf zwischen den gesellschaftlichen Schichten.

Worum geht’s? Die Kims sind eine typische südkoreanische Familie der Unterschicht: Sie leben in Seoul in einem Kellerloch und sind nicht in der Lage mit dem Falten von Pizzakartons ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Als sich für Sohn Ki-woo (Choi Woo-sik) die Gelegenheit ergibt, bei der wohlhabenden Familie Park als Nachhilfelehrer zu arbeiten, schmieden die Kims den Plan, sich nach und nach in jeweils anderen Rollen als Untermieter ins Haus und Leben ihrer neuen Gastgeber einzuschleichen.  

Bekannte Gesichter: Song Kang-ho (Snowpiercer, Sympathy for Mr. Vengeance), Lee Jung-eun (Juvenile Justice, A Taxi Driver)

Schon gewusst? „Parasite“ hält bei der beliebten Filmkritiken-Aggregator-Seite „Rotten Tomatoes“ einen Score von 99 Prozent bei fast 500 Kritiker-Reviews. Der Film war nicht nur der erste südkoreanische Film, der die „Goldene Palme“ bei den Filmfestspielen in Cannes gewann, sondern auch der erste fremdsprachige Gewinner des Oscars für den besten Film.

Geeignet für Fans von: schwarzem Humor und klugen Home-Invasion-Filmen.

Nicht geeignet für: überzeugte Kapitalisten.

Highlight: Neben dem ausgezeichneten Darsteller-Ensemble überzeugt Bong Joon-hos Film als clever konstruierter Genre-Mix und mit perfekt komponierten Bildern.

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12 Years a Slave (2013)

„Ich will nicht überleben, ich will leben“

„12 Years a Slave“ von Steve McQueen thematisiert die Barbarei des Sklavenhandels in den USA des 19. Jahrhunderts auf Grundlage der unfassbaren, aber wahren Geschichte von Solomon Northup.

Worum geht’s? 1841 wird der erfolgreiche Geiger Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor), der mit seiner Familie im Bundesstaat New York lebt, für eine Tournee in Washington D.C. engagiert. Dort erwacht er plötzlich in Ketten gelegt und wird unter dem Namen „Platt“ als Sklave an den Plantagenbesitzer William Ford (Benedict Cumberbatch) und von dort weiter an den brutalen Edwin Epps (Michael Fassbender) verkauft. Epps tyrannisiert die Sklaven und besonders die junge Patsey (Lupita Nyong’o), die er zudem sexuell missbraucht. Nachdem ein erster Versuch, mit einem geheimen Brief Kontakt mit seiner Familie aufzunehmen, scheitert, wendet sich Solomon in seiner Verzweiflung an den Zimmermann und Sklavereigegner Samuel Bass (Brad Pitt), der ihm sein Wort gibt, seine Freunde in New York zu benachrichtigen und ihm zurück in die Freiheit zu helfen.

Bekannte Gesichter: Chiwetel Ejiofor (Doctor Strange, Children of Men, Tatsächlich… Liebe), Michael Fassbender (X-Men: Dark Phoenix, Prometheus – Dunkle Zeichen, Shame), Lupita Nyong’o (Wir, Black Panther, Star Wars: Das Erwachen der Macht) Benedict Cumberbatch (The Power of the Dog, Ich sehe was, was du nicht siehst, Sherlock), Paul Dano (Die Fabelmans, Prisoners, There Will Be Blood) Paul Giamatti (Straight Outta Compton, Hangover 2, Der Soldat James Ryan)

Schon gewusst? Der Baum, an dem Solomon sieht, wie mehrere Männer gelyncht werden, wurde tatsächlich zum Töten verwendet und ist von den Gräbern ermordeter Sklaven umgeben.

Geeignet für Fans von: kraftvollen Plädoyers gegen Unmenschlichkeit und Sklaverei.

Nicht geeignet für: zartbesaitete Zuschauer. Die Szene, in der Solomon Patsey auspeitschen muss, ist nur schwer auszuhalten.

Highlights: Die kraftvollen Performances von Ejiofor, Fassbender und der mit dem Nebenrollen-Oscar prämierten Nyong‘o sowie das herausragende Setdesign, das eine Menge zum Funktionieren des Films beiträgt.

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Departed – Unter Feinden (2006)

„Man wird entweder Polizist oder Verbrecher. Wenn man eine geladene Waffe vor der Nase hat: Was macht das für einen Unterschied?“

Noch ein großes Scorsese-Drama: Das starbesetzte Thriller-Krimi-Drama ist eine Neuverfilmung des gefeierten Hongkong-Films “Infernal Affairs“ und hat eine klare Message: Traue niemandem in deiner Umgebung.

Worum geht’s? In Boston zieht der Boss der irischen Mafia Frank Costello (Jack Nicholson) die Fäden. So sehr, dass es ihm bereits vor Jahren gelungen ist, Colin Sullivan (Matt Damon) als Maulwurf in die Massachusetts State Police einzuschleusen. Auf Seite der Polizei vermutet man (zurecht) einen Spitzel in den eigenen Reihen und setzt ebenfalls einen Maulwurf ein, um sich in Costellos Organisation einzuschleusen. Die Wahl fällt auf den jungen Kadetten Billy Costigan (Leonardo DiCaprio), dessen Onkel selbst Mitglied der Mafia war. Auf beiden Seiten wächst der Druck, den Spitzel zu entlarven zusehends. Und so werden ausgerechnet Sullivan und Costigan von ihren Bossen damit beauftragt, sich gewissermaßen selbst zu finden.

Bekannte Gesichter: Jack Nicholson (Die Wutprobe, Batman, Shining), Leonardo DiCaprio (Killers of the Flower Moon, The Wolf of Wall Street, Django Unchained), Matt Damon (Oppenheimer, Le Mans 66 – Gegen jede Chance, Die Bourne Identität), Mark Wahlberg (Ted, The Fighter, The Italian Job – Jagd auf Millionen), Martin Sheen (The Amazing Spider-Man, Catch Me If You Can, Apocalypse Now), Vera Farmiga (The Nun, Conjuring – Die Heimsuchung, Up in the Air), Alec Baldwin (BlacKkKlansman, A Star is Born, Aviator)

Schon gewusst? Obwohl der Film in Boston spielt, wurden die meisten Szenen in New York gedreht, auch, weil New York Scorsese eine Steuergutschrift anbot. So wurde nur eine Woche lang in Boston gedreht, um Kulissen einzufangen, die eindeutig der Stadt in Massachusetts zuzuordnen waren.

Geeignet für Fans von: Polizei- und Mafiafilmen und komplexen Figurenkonstellationen.

Nicht geeignet für: Zuschauer, denen zwei Hauptfiguren vollkommen ausreichen.

Highlight: Während eines Polizeieinsatzes wird Martin Sheens Figur, Captain Queenan, der Leiter der Undercover-Abteilung, von Costellos Männern getötet und von einem Fabrikdach geworfen. Noch kurz sieht der Zuschauer ihn rücklings „vom Himmel“ fallen, bevor er direkt vor Costigan, dem von ihm geschützten Spitzel, auf den Boden kracht.  

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Das Fest (1998)

„Ein Toast auf meinen Vater!“

Das dänische Drama von Thomas Vinterberg erzählt von etwas, das wir alle nur zu gut kennen: von Familienfeiern mit all ihren ausgesprochenen und nicht ausgesprochenen unschönen Geheimnissen.

Worum geht’s? Hotelier Helge (Henning Moritzen) feiert seinen 60. Geburtstag auf dem vornehmen Familienlandsitz. Mit dabei sind auch seine drei Kinder Christian (Ulrich Thomsen), Michael (Thomas Bo Larsen) und Helene (Paprika Steen). Gerade die Langzeitstudentin Helene scheint bei ihren Eltern nicht den besten Stand zu haben. Als Christian schließlich als ältester Sohn die Tischrede halten soll, entlarvt er vor allen versammelten Gästen ein unschönes Familiengeheimnis und bringt so immer mehr Enthüllungen in Gang.   

Bekannte Gesichter: Ulrich Thomsen (The International, Königreich der Himmel, James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug), Paprika Steen (Der Kommissar und das Meer, Adams Äpfel, Dancer in the Dark), Thomas Bo Larsen (Dear Wendy, Pusher), Trine Dyrholm (Who Am I – Kein System ist sicher, 3096 Tage, In China essen sie Hunde)

Schon gewusst? „Das Fest“ ist der erste Spielfilm, der nach den „Dogma 95“-Regeln entstanden ist. Mit diesem Manifest verpflichteten sich verschiedene dänische Regisseure, u.a. auch Lars von Trier und Vinterberg, bei ihren Filmen ein „Keuschheitsgelübde“ einzuhalten. Laut diesem durften sie u.a. nur an Originalschauplätzen ohne zusätzliche Requisiten, ohne das nachträgliche Einspielen von Musik und ohne künstliche Beleuchtung und Spezialeffekte drehen. Die Unterzeichner rückten schon wenige Jahre später aber wieder von ihrem Manifest ab.  

Geeignet für Fans von: mehr Ehrlichkeit bei Familienfeiern.

Nicht geeignet für: Cineasten, denen perfekt ausgeleuchtete Sets wichtig sind.

Highlight: Die kluge Erzählung Vinterbergs und seines Drehbuch-Co-Autors Mogens Rukov, die auf der Erzählung des eigenen Missbrauchsfalls eines Mannes in einer Radio-Talkshow beruht. Der naturalistische Look des Films durch die Dogma-Regeln verstärkt den verstörend realistischen Eindruck der Geschichte.   

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American History X (1998)

„Tour de Force gegen Hass und Gewalt“

Das knallharte Gesellschafts- und Familiendrama zeigt Edward Norton in einer seiner besten Rollen: Ein Neo-Nazi wendet sich im Gefängnis von seinen Idealen ab und muss in Freiheit Farbe bekennen, um seine Familie zu retten.

Worum geht’s? Der berüchtigte Neo-Nazi Derek Vinyard (Edward Norton) wird nach drei Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Er hatte zwei Afroamerikaner bestialisch getötet, die versucht hatten, sein Auto zu stehlen. Dereks größter Fan ist sein kleiner Bruder Danny (Edward Furlong), der auch Dereks rechtsextremen Gedanken nacheifert und deshalb für den afroamerikanischen Schuldirektor und Sozialarbeiter Sweeney (Avery Brooks) einen ehrlichen Strafaufsatz mit dem Titel „American History X“ über seinen Bruder schreiben soll. Derek aber, durch seine Erlebnisse im Gefängnis geläutert, will aus der Neo-Nazi-Szene aussteigen und außerdem seinen Bruder davor schützen, sich ebenfalls seine Zukunft zu zerstören.  

Bekannte Gesichter: Edward Norton (Asteroid City, Fight Club, Zwielicht), Edward Furlong (The Green Hornet, Terminator 2 – Tag der Abrechnung), Elliott Gould (Contagion, Ocean’s Eleven, MASH), Avery Brooks (15 Minuten Ruhm, Star Trek: Deep Space Nine)

Schon gewusst? Für die Rolle des athletischen Neo-Nazi-Leaders trainierte sich Edward Norton in angeblich nur drei Monaten etwa 15 Kilogramm Muskelmasse an, die er für seine Folgeproduktion „Fight Club“, in der er einen hageren Büroangestellten spielt, direkt wieder los wurde.

Geeignet für Fans von: packend erzählten Gesellschaftsdramen und Plädoyers gegen Hass und Gewalt.

Nicht geeignet für: Zartbesaitete. Die Tötungsszene am Bordstein ist gnadenlos brutal inszeniert und verstört nachhaltig.

Highlight: Natürlich die imposante Leistung von Edward Norton, der seine Rolle körperlich wie mimisch fast schon erschreckend überzeugend ausfüllt. Aber auch Erzählung und Inszenierung von Tony Kaye sind kraftvoll und wechseln eindrucksvoll gespielte Dialogszenen mit knallharten Gewaltexzessen ab.  

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