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Systemsprenger

Die neunjährige Benni ist das, was man einen „Systemsprenger“ nennt: Keine Maßnahme funktioniert bei dem unberechenbaren Kind – doch eine letzte Chance soll sie erhalten.

Helena Zengel in Systemsprenger (Quelle: Netflix)

Genre: Drama
Für Fans von: Sonne und Beton, Sterne zum Dessert, Das Lehrerzimmer


Systemsprenger (2019)

Worum geht’s? Die neunjährige Benni (Helena Zengel) hat bereits alle Programme durchlaufen, die für ein Kind mit unvorhersehbaren Wutausbrüchen infrage kommen. Sie ist jemand, der vom Jugendamt ein „Systemsprenger“ genannt wird – zu unberechenbar, zu aggressiv, zu laut und darüber hinaus auch gewalttätig. Aus Schule, Pflegefamilien und Wohngruppen ist sie bereits rausgeflogen. Eigentlich möchte sie nur bei ihrer Mutter Bianca (Lisa Hagmeister) wohnen, doch diese hat Angst vor ihrer Tochter. Als alle Programme und Lösungen aufgebraucht zu sein scheinen, lässt sich die liebevolle Frau Bafané (Gabriela Maria Schmeide) vom Jugendamt auf ein letztes Experiment ein, bevor es für Benni erneut in die Kinderpsychiatrie gehen würde: Anti-Aggressionstrainer Micha (Albrecht Schuch) arbeitet normalerweise nur mit Jugendlichen, doch die Geschichte von Benni berührt ihn. Er schlägt vor, drei Wochen mit ihr in den Wald zu fahren, um sie dort, ohne fließend Wasser oder Strom, intensiv und pädagogisch zu betreuen. Und tatsächlich: Er schafft es, einen Zugang zu ihr zu finden, doch auch für ihn wird die herausfordernde Zeit zur Belastungsprobe. Zurück in der Zivilisation wendet sich das Blatt und Benni weicht Micha nicht mehr von der Seite.

Bekannte Gesichter: Helena Zengel (Transamazonia, Die Tochter, Neues aus der Welt), Albrecht Schuch (Schachnovelle, Im Westen nichts Neues, Fabian oder Der Gang vor die Hunde), Lisa Hagmeister (Isi und Ossi, Meine Schwestern), Tedros Teclebrhan (Die Mamba, Halbe Brüder, Generation Beziehungsunfähig), Gabriela Maria Schmeide (Halbe Treppe, Die Friseuse, Frau Müller muss weg!)

Highlight: Die schauspielerische Leistung von Helena Zengel als Benni ist besonders stark und positiv hervorzuheben. Des Weiteren gibt der Film Einblicke in das Leben unzähliger Kinder und Jugendliche, die „durch das Raster fallen“, da sie durch eine krankende Kernfamilie zuhause keinen Halt und keine Liebe erfahren. Unverarbeitete und unbehandelte Traumata erschweren ihr Leben zusätzlich. Ebenso zeigt der Film ein System, dass durch Personal- und Fachkräftemangel (zu) schnell an seine Grenzen gelangt.

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